Quick link zur Analyse einzelner Fotos.
Aus den Fotos, die tatsächlich oder angeblich auf der Mondoberfläche
gemacht wurden, werden die meisten Beweise für eine Verschwörung abgeleitet.
Verschwörungstheoretiker zeigen Details auf den Fotos, die ihren
Erwartungen nicht entsprechen. Das, so sagen sie, beweist, dass die Fotos
gefälscht sind.
Dieser Beweisführung kann ich generell nicht zustimmen. Zunächst,
warum sollen wir glauben, dass die Erwartung des Verschwörungstheoretikers
vernünftig oder richtig ist? Von praktisch all diesen Annahmen wird
behauptet, sie seien selbstverständliche Tatsache, ohne ein Argument oder
eine Berechnung, die das beweisen oder unterstützen würde. Und viele basieren
auf einem falschen Verständnis von Beleuchtung, Perspektive, Geometrie und
Fotografie. Wenn die Erwartung eine falsche ist, dann ist die
Nichterfüllung dieser Erwarung keineswegs erstaunlich.
Zweitens setzen die Behauptungen der Verschwörungstheoretiker
voraus, dass es immer nur zwei Möglichkeiten gibt: entweder die
NASA-Geschichte (wie der Verschwörungstheoretiker sie erzählt) muss
perfekt bis ins kleinste Detail stimmig sein, oder anderenfalls
handelt es sich um eine gewaltige Verschwörung und Vertuschung
inklusive der Fälschung aller Beweise. In der Logik wird so etwas
eine falsche Dichotomie genannt. Für die meisten der vorgezeigten
"Anomalien" gibt es viele Erklärungsmöglichkeiten, und einen Grund
zu haben, einer Möglichkeit nicht zu glauben, bedeutet doch nicht
automatisch, dass die andere Alternative wahr sein muss.
Auch wenn Nichtanhänger der Verschwörungstheorie eine Anomalie
nicht ausreichend erklären können, warum sollen wir dann alle
dem Schluss zustimmen, dass eine massive Fälschung nötig ist, diese
zu erzeugen? Das würde bedeuten, dass wir an eine Menge Mutmaßungen
glauben müssen, für die es keinerlei direkten Beweis gibt.
Wie sollte all dies vertuscht werden?
Viele Menschen nehmen lediglich an, dass sie exquisite
Fähigkeiten haben, Fotos zu interpretieren. Und die professionellen
Verschwörungstheoretiker vertrauen darauf. Einige
Verschwörungstheoretiker, die Wissen über Fotografie haben, stellen
nur so viel Hintergrundinformation zur Verfügung,
dass ihre eigenen Theorien plausibel klingen, aber nicht genug,
um dem Leser ein ausgewogenes Bild von dem Problem zu geben.
UNBEWEGTE
BILDER
Die Welt, wie wir sie mit der Fotokamera sehen, ist nicht die
Welt, wie wir sie mit unseren Augen sehen. Die Kamera friert einen
Augenblick ein und lässt ihn uns detallierter betrachten, als es
sonst möglich ist. In unserer visuellen Welt nehmen wir nur ständige
Abläufe von Ereignissen wahr, einige davon so kurz, dass sie unserer
Aufmerksamkeit entgehen. Ein vorbeifliegender Schatten, ein leichtes
Glitzern -- diese Dinge kümmern uns nicht, auch wenn wir sie
zufällig wahrnehmen sollten. Unser Gehirn ist es gewohnt,
vergängliche Ereignisse zu verarbeiten, jedoch nicht, wenn sie
festgehalten werden und wir uns darauf konzentrieren können.
Ein Foto ist die zweidimensionale Projektion einer
dreidimensionalen Szene auf die Fläche des Films. Das täuscht
die Fähigkeit unseres Gehirns, räumlich zu sehen. Die Fotopraxis
mit Beleuchtung und Wahl der Brennweite kann eine völlig andere
dreidimensionale Anordnung vorgaukeln, als tatsächlich vorhanden war.
Studiofotografen retuschieren praktisch jedes Foto, das sie
aufnehmen. Sie ändern das Foto so, dass es aussieht, wie es der
Betrachter erwartet, nicht so, wie die Kamera es tatsächlich
aufgenommen hat. Selten werden Fotos retuschiert, die für
historische Dokumentationen (wie die NASA Mondlandungs-Fotos)
aufgenommen wurden. Wir sollten nicht erwarten, dass die
NASA - Fotos retuschiert sind, so dass sie fast immer etwas
zeigen, wobei der Betrachter das Gesicht verzieht und fragt:
"Was ist das?".
Wenn wir über retuschierte NASA - Fotos reden, sollte man
sinnvollerweise wissen, dass man sicher solche finden wird.
Historiker möchten unveränderte Fotos haben, aber Menschen, die
Öffentlichkeitsarbeit betreiben, haben ähnliche Ziele wie
Studiofotografen: sie möchten schöne Fotos vorzeigen. Darum
sprühen sie Reflektionen des Objektives weg oder störende Schatten.
Sie wählen Ausschnitte aus den Bildern oder drehen sie, um
die interessanten Dinge so zu zeigen, wie sie der Betrachter
erwartet. Niemand sollte sich darüber aufregen, dass veränderte
Fotos existieren und von der NASA zu bekommen sind, solange auch
die unveränderten Fotos vorhanden sind.
Die Inhalte dieses Kapitels:
- Belichtung
- Eine Einführung für diejenigen, die nicht so vertraut sind mit den
Grundlagen der fotografischen Belichtung.
- Sichthorizont eines Objektives
- Ein mathematisches Modell für das Zeiss Biogon 60mm Objektiv.
- Fotoqualität
- Haben die Astronauten immer perfekte Fotos gemacht oder haben
sie die Fotos geschossen, wie man sie von Amateuren erwartet?
- Reflektionen im Objektiv
- Beschreibung optischer Phänomene wie Reflekionen innerhalb eines
Objektives und deren Auftauchen in Apollo - Fotos.
- Fadenkreuze
- Beantwortet alle Fragen, die aufgetaucht sind zu den kleinen Kreuzen,
die auf allen Apollo - Fotos zu sehen sind.
- 15° Schatten, 30° Schatten, und 45° Schatten
- Beispielfotos, die zeigen, dass man nicht immer die tatsächliche
Richtung eines Schattens aus dem Foto erkennen kann.
- Foto Analysen
- Foto-für-Foto - Diskussion der Anomalien, die Verschwörungstheoretiker
in NASA - Fotos entdeckt haben.
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