Index
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Teil 2
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1. Nie
gesprochene Sätze und nachträglich eingefügte Filme
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1.1
"The eagle has landed" und "One small step for man"
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1.2
Geänderte Reihenfolge von "The eagle has landed" und "Engine
Stop"
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1.3
Die 16mm-Filme von APOLLO 11
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1.4
Der 16mm-Roverfilm
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1.5
Himmelsfototapete
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1.6
Anhang
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1.1 "The eagle has
landed" und "One
small step for man"
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Die
berühmten Sätze "The eagle has landed" und "One small
step for a man, one giant leap for mankind" hat Neil
Armstrong
niemals
gesagt. Sie wurden erst später als glorreiche Sprüche in die
Aufnahmen einkopiert.
["Die dunkle Seite von
Apollo" S.145-147] ["Die Schatten von
Apollo" S.81-86] [Weblink
01]
[Weblink
02]
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Dies ist eine erstaunliche Behauptung, haben die erste Mondlandung
doch geschätzte 600 Millionen Menschen weltweit am Fernseher verfolgt. Doch
anscheinend ist das Fehlen der historischen Zitate sonst niemandem
aufgefallen. Gernot
Geise bezieht sich auf die ARD-Livesendung vom 20./21. Juli 1969 und damit
beginnen bereits die Probleme. Bei dieser Sendung wurde der NASA-Funkverkehr zwar
übertragen, er wurde aber teilweise von
den Gesprächen der Moderatoren (Günter Siefarth, Hans Heine, Anatol Johanson,
Werner Büdeler)
überlagert.
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Neil
Armstrong:
"Houston,
... Tranquility Base here. The eagle has landed"
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Dieser
Satz wurde selbstverständlich von Armstrong gesprochen, und man kann
ihn in der ARD- Aufzeichnung auch hören. Er ist trotz der Kommentare der ARD-Moderatoren deutlich
genug zu vernehmen, etwa 17s nach der Landung (ca.19s nach Aldrins "Contact Light")
[Bild].
Man hört zunächst Armstrongs "Houston,
..." noch sehr deutlich, der Rest wird von "Eagle
ist auf der Mondoberfläche" (Büdeler in Houston), "Landung
geglückt?" (Siefarth), "Die
Landung ist geglückt" (Büdeler) und dem Applaus im ARD-Studio
teilweise überdeckt. [Audioclip
NASA] [Filmclip
ARD]
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Neil
Armstrong:
"That's one
small step for a man, one giant leap for mankind"
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Mit
diesem Satz ist es viel schwieriger, denn in der ARD-Sendung ist tatsächlich
nur der zweite Teil sehr leise zu hören. Sehr leise deswegen, weil
die ARD-Moderatoren den Lautstärkepegel der NASA-Übertragung
stark herunter- und den Kommentar von Werner Büdeler in Houston heraufgeregelt
haben. Der erste Teil "One small step for
a man ..." wird völlig von Hans Heines Satz "Er hält
sich mit der linken Hand noch an der Leiter fest." verdeckt.
Direkt nach Büdelers "Ein kleiner Schritt
noch." hört man sehr leise aber noch erkennbar "...
one giant leap for mankind.". Das Diagramm verdeutlicht den zeitlichen Ablauf.
Auf einige Zehntelsekunden mehr oder weniger kommt es hier natürlich nicht
an. Siehe auch The
Acoustic Evidence.
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Die
alljährliche Wiederholung der ARD-Sendung auf dem Kanal PHOENIX (20.Juli) ist
ein Zusammenschnitt, der leider mitten in Armstrongs Satz einen lauten "Ticker"
hat. Wenn man das außen vorlässt, kann man es auch da nachvollziehen. Auch
die WDR-Sendung Die Akte Apollo, (an der
auch Gernot Geise beteiligt war) verwendet die ARD-Version um Zweifel am
tatsächlichen Geschehen zu wecken. Man kann den zweiten Teil von Armstrongs
historischem Zitat also auch da hören. Wichtig
für eine Analyse: Die Clips (mit Quelle ARD) mit größerer Lautstärke
hören!
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[Filmclip
NASA] [Filmclip
ARD] |
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Werner Büdeler's
"Ein kleiner Schritt noch" kann als
unglückliche Übersetzung von "One
small step for a man" gewertet werden. Büdeler hat
demnach auf Armstrong reagiert. Wäre Armstrongs Satz erst später hinzugefügt worden, würde auch Büdelers
Bemerkung wenig Sinn
machen.
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Ich
bin damals als Kind schon stutzig geworden, dass Armstrong seinen berühmten
Satz vom kleinen Schritt nicht aufgesagt hat. Am nächsten Tag hieß
es, er hätte ihn gesagt. Aber direkt beim Ausstieg hat er ihn eben
nicht gesagt. [WDR
- Die Akte Apollo]
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Die 30 Jahre alte Erinnerung eines Fernsehzuschauers kann
wohl kaum ein gutes Argument sein.
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Wie aufmerksam war denn der Ohrenzeuge Gernot
Geise an diesem Morgen um 03:56Uhr?
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Aber die Aussage ist auch aus anderer Hinsicht
bemerkenswert:
Geise ist Jahrgang 1945, er war zum Zeitpunkt der ersten Mondlandung 24 Jahre alt,
und kein Kind,
wie er erzählt. Noch absurder wird es, wenn man den Artikel 25
Jahre nach APOLLO11 (EFODON SYNESIS 4/94) liest. Dort beschreibt er, dass ihm
das Fehlen von Armstrongs Satz erst da - also 1994 - aufgefallen ist:
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Wie
vor 25 Jahren saß ich auch dieses Mal wieder gebannt vor dem Fernseher bei
Freunden, nur, im Gegensatz zu damals, um einiges Hintergrundwissen reicher. Und
so vermisste ich den berühmten Spruch von Neil Armstrong „Ein kleiner
Schritt für einen Mann, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit",
den er beim Betreten der Mondoberfläche gesagt haben soll, und der in die
Geschichte eingegangen ist.
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Solche kuriosen Widersprüche in seinen Erzählungen sind nicht
gerade vertrauenserweckend.
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Trotz
heftiger Kritik (davon erfahren seine Leser selbstverständlich nichts), richtet
sich Geise weiterhin nach seiner subjektiven
Einschätzung. Die ARD-Livesendung ist und bleibt für ihn das Maß
aller Dinge. Er kommt nicht auf die Idee, auch mal die Aufzeichnungen anderer
Sender (ZDF, ORF, SRG, BBC usw.) als Vergleich heranzuziehen. Wie alle Pseudowissenschaftler stellt er sofort
jede Recherche ein,
wenn sich ein Fälschungsverdacht ergeben hat. Die Originalbänder
der NASA können aus Geises Sicht, da von der ARD abweichend,
nur eine nachträgliche Fälschung sein. Es wird immer die Quelle
als authentisch herangezogen, die die bereits gemachte Schlussfolgerung (vermeintlich) bestätigt.
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Ich kann es einfach nicht glauben, dass das Fehlen dieses Ausspruchs von
niemanden bemerkt sein soll! Für mich ist dies ein typisches Beispiel dafür,
wie wenig die Menschen auf das Dargebotene achten. [
"Die dunkle Seite von Apollo" S.147]
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Dies
ist eine Kernaussage, die einen tiefen Einblick in die Denkweise von
Pseudowissenschaftlern und
Verschwörungstheoretikern gibt. Daher werden wir in Teil
6.5 noch mal auf diesen Satz zurück kommen. |
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Aktuelles
zum Thema "one small step" hat die Sprachanalyse des Australiers
Peter Ford ergeben. Dies hat nichts mit dem angeblichen Mondlandungsschwindel zu tun, beendet aber das
37jährige Rätselraten um den unbestimmten Artikel "a"
in "That's
one small step for a man ..." Dieser
Buchstabe ist in den Aufzeichnungen nicht zu hören, obwohl Armstrong immer
überzeugt war ihn gesprochen zu haben. Ohne dieses "a"
verliert der Satz seinen Sinn. Ob es ein Fehler in der
Aussprache war oder ob der Buchstabe in der Übertragung unterging,
konnte bisher nicht zweifelsfrei geklärt werden. Die Analyse mit neuster
Computersoftware hat das "a"
nun eindeutig identifiziert. The
Acoustic Evidence / Bild |
1.2 |
1.2
Geänderte Reihenfolge von
"The eagle has
landed" und "Engine Stop"
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Ich
habe einen alten Videomittschnitt, auf dem in der Reihenfolge Armstrong zuerst
"The eagle has landed" ("Der Adler ist gelandet") meldete,
und anschließend "The engine has stoped" ("Der Antrieb ist
ausgeschaltet"). ... Ein Vergleich mit späteren Mitschnitten der
Landesequenz erbrachte, dass nicht nur der "Eagle"-Spruch nachträglich
eingefügt worden ist, sondern auch die Reihenfolge variiert! Auf neueren
Mittschnitten (auch auf denen der NASA) sagt Armstrong nun zuerst "Okay,
engine Stop" und danach "The eagle has landed". [2]
Es gibt also
mindestens drei verschiedene Versionen des selben Filmstreifens, jeweils mit
anderem Funkverkehr unterlegt! ["Schatten
A." S.85]
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Es
ist unerheblich, wenn in späteren Mittschnitten die Reihenfolge des Apollo-Funkverkehrs
anders ist, denn diese können bestenfalls Sekundärquellen sein
(siehe auch Clavius-Wisnewski
1.1).
Aus dem was Fernsehproduktionen aus Originalmaterial machen, können
niemals endgültige Schlüsse gezogen werden. In TV-Dokus werden historische
Ereignisse immer zeitlich verdichtet und auch verändert. Teilweise aus Mangel
an Originalmaterial, teilweise aus Unwissenheit oder einfach aus dramaturgischen
Gründen. In der ARD-Reihe "Das 20ste Jahrhundert" von 1999 etwa wurden
zu Apollo 11 Filmsequenzen unterschiedlicher Apollo-Missionen zusammengemischt.
Einige Fehler sind auch enthalten. Beispiele:
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Der
Landeanflug ist von Apollo11, die eigentliche Landesequenz von Apollo11 und 16.
-
"Engine stop" und "Houston, Tranquility
base here ... " folgen direkt aufeinander, obwohl rund 20s dazwischen
lagen
[Bild].
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Beim kommentierten Ausstieg von Armstrong, wird Aldrin gezeigt.
-
In "One small step for a man, one giant leap for
mankind" fehlt
die 3s-Pause.
-
Es
wird die Flaggen-Aufstellung
von Apollo11 und 14 gezeigt.
-
Die Fahrt mit dem Lunar Rover ist von
Apollo16.
-
Der LM-Rückstart
ist von Apollo17.
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Es
gibt nicht nur drei verschiedene Versionen von der ersten Mondlandung, wie Geise vermutet, sondern
wahrscheinlich einige Hundert weltweit. In einer WDR-Produktion von 1993,
über den Film Frau im Mond von Fritz Lang, ist die
Reihenfolge des Apollo11-Funkverkehrs genau so vertauscht wie Geise es
beschreibt. Ob er sich darauf bezieht, können wir nicht nachprüfen. Er
weigert sich unsere Fragen zu beantworten ...
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Wenn
man hier nicht von "Fälschung" reden kann, weiß ich es auch nicht!
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1.3
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1.3
Die 16mm-Filme von APOLLO 11
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Auf
mich wirkt der Filmstreifen der „Direktübertragung“ (von Apollo11)
heute keinesfalls mehr überzeugend. Auch die NASA muss gewusst haben, dass
dieser Filmstreifen denn doch zu dürftig war, denn sie produzierte im
Nachhinein jede Menge „Untermauerungsmaterial“, sie schob Filmchen der
Landesequenz nach, Filmchen, die angeblich während des „Mondaufenthaltes“
von Armstrong und Aldrin aus dem Fährenfenster gedreht worden sind, Filmchen
vom Rückstart, aus der Fähre gefilmt, vom Koppelmanöver in der Mondumlaufbahn
usw.. ["Die
Schatten von Apollo" S.84] [Weblink]
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Irrtum: die "Filmchen" waren immer schon da. Jeder
Hobby-Apollokenner weiß, dass es bei Apollo nicht nur die TV-Übertragung
gab, sondern auch Filme mit 16mm-Kameras gemacht wurden. Natürlich mußten
diese Filme, genau wie die Fotos, erst auf der Erde entwickelt werden. Daher
konnten sie auch nicht Gegenstand der Live-Übertragung sein. Die Fotos und
Filme von Apollo 11 wurden einige Tage nach der Quarantäne bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
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Fällt
es eigentlich niemandem auf, dass all diese Videoaufnahmen nachträglich
gedreht worden sind? ["Die
Schatten von Apollo" S.84] [Weblink]
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Fällt
es ihm eigentlich nicht auf, dass ihm alles immer nur alleine auffällt? Über
Geises Vermessenheit darf man sich wundern: Wie
dumm muss die NASA sein, der
Weltöffentlichkeit nachträglich Filme unterzujubeln? Gernot Geise war nicht der
erste, der bei Apollo Analysen durchgeführt hat. Schon 30 Jahre vor ihm hat sich ein
Heer
von Ingenieuren und Wissenschaftlern mit Apollo beschäftigt, und viele tun dies auch heute noch.
Aus diesem Lager sollte man Protest erwarten - wenn überhaupt. Doch solche grundsätzliche Überlegungen, zur Plausibilität einer
Aussage, macht Geise offenbar nicht. Die Tatsache, dass Millionen Experten
nichts Verdächtiges gefunden haben, führt bei ihm nicht zu Selbstzweifeln sondern zu
Überlegenheitsgefühlen. Mehr dazu in Kapitel
6. |
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Wären es Live-Aufnahmen gewesen, hätte die NASA sie logischerweise
direkt ausgestrahlt. Es war auch kein Filmmaterial, das vor Ort aufgenommen
und dann mit zur Erde genommen wurde, denn damals gab es weder Camcorder
wie heute noch andere transportable Möglichkeiten, Videofilme aufzunehmen. ["Die
Schatten von Apollo" S.84] [Weblink]
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Den
Unterschied zwischen Film- und Magnetaufzeichnung sollte man schon kennen, wenn
man Bücher über die Apollo-Mondlandungen schreibt ...
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1.4
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1.4 Der 16mm-Roverfilm
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Wer
hat eigentlich die Videoaufnahmen von der "Rover-Rallye" gemacht
(Apollo16)? Die Videokamera befand sich - wie man sehen kann - auf dem Rover
montiert, die Astronauten hatten nur ihre Hasselblad-Bild-Kameras.
["Die
Schatten von Apollo" S.345/346] [Rover-Film]
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Auch
hier der gleiche Fehler! Der sogenannte "Grandprix" von Apollo16 wurde nicht mit
einer TV-, sondern mit einer 16mm-Filmkamera aufgenommen. Diese Data Aquisition
Camera (DAC) konnte am Rover montiert werden
(Bild links), in der Hand
gehalten oder auch an der Halterung auf der Brust des Astronauten befestigt werden (Bild rechts).
Apollo16-Astronaut Charles Duke hat die Fahrt des
Rovers dem rechten Bild entsprechend gefilmt. Siehe auch Notiz
auf dem Ärmel.
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